Kultur vom Rande

Einführung und Fragestellung

Was ist „Kultur vom Rande“?

„Kultur vom Rande“ ist ein internationales inklusives Festival in Reutlingen, das Menschen mit und ohne Behinderung ein gemeinsames künstlerisches Forum bietet. Die Homepage des Kulturfestivals spricht von einem „Festival für alle“ und von „Kultur […], die niemanden ausschließt“. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 findet das Festival etwa alle drei Jahre statt und ist fest im kulturellen Leben der Stadt verankert.

Im Rahmen meines sonderpädagogischen Studiums hatte ich die Möglichkeit, das Festival vom 17. bis 25. Mai 2025 zu besuchen. Im Kontext des Seminars „Kulturelle Großereignisse - am Beispiel des Festivals Kultur vom Rande Reutlingen“ beobachtete ich verschiedene Angebote und nahm an ihnen teil, wobei mich insbesondere die Angebote „Baustelle Kunst“ und „TANZ auf allen Flächen“ inspirierten und zum Nachdenken anregten.

Fragestellung

Dabei entwickelte sich die Fragestellung für diese Modulprüfung. Vor dem Hintergrund meiner Beobachtungen, Erfahrungen und Erlebnisse bei diesen Angeboten dachte ich über das Verhältnis von Ansprachen, Anleitungen und Vorgaben, künstlerischer Freiheit und Teilhabe nach, wobei mich primär die Frage beschäftigte, wann Ansprachen, Anleitungen und Vorgaben in „inklusiven“ Settings selbstbestimmte künstlerische Teilhabe ermöglichen und unterstützen und wann sie sie eher behindern und einschränken.

Diese Frage bewegt sich im Spannungsfeld zwischen inklusivem Anspruch und tatsächlicher Umsetzung im künstlerischen Alltag - daher „inklusiv“ in Anführungszeichen. Dabei geht es nicht nur um Barrieren im engeren Sinne (z.B. sprachlicher Art), sondern auch um subtile Formen von Ausschluss, die durch Überbehütung bzw. Bevormundung, ungleiche Ansprache oder mangelnde Partizipation entstehen können.

Im Fokus der Beantwortung der Fragestellung stehen teilnehmende Beobachtungen vor Ort und deren Analyse und Diskussion.